Deutschland hat gewählt - das Pius auch!

Die Ergebnisse der Bundestagswahl stehen fest, in Berlin läuft der "Koalitionspoker". Aber nicht nur die Erwachsenen, auch über eine Million Schülerinnen und Schüler durften wählen. Zumindest bei der "Juniorwahl". Auch das Pius hat teilgenommen. Schüler-Reporterin Paula Oenning (8b) hat darüber einen Bericht verfasst.

Vor der diesjährigen Bundestagswahl haben Schülerinnen und Schüler des St.-Pius-Gymnasiums an der Juniorwahl teilgenommen. Mit dabei waren die Politik- und Sowi-Kurse. Leider konnten sich nicht alle Klassen an der Wahl beteiligen, denn sie war im Fachunterricht intensiv vorbereitet worden. Gemeinsam mit den St.-Pius Gymnasium nahmen an der der Juniorwahl in ganz Deutschland etwa 3500 Schulen mit etwa einer Million Schülerinnen und Schülern teil.

Sowi-Lehrer Henning von Lehmden hat uns erklärt, warum sich das St.-Pius-Gymnasium an der Juniorwahl beteiligt hat. Die Lehrer der Sowi-Fachschaft hatten den Eindruck, dass zur Zeit viele wichtige Zukunftsfragen entschieden würden, von der Klimapolitik bis hin zur sozialen Ungleichheit bei Vermögen oder Bildung. Jugendliche hätten aber gleichzeitig in der Politik keine starke Stimme. Es sei allerdings ungemein wichtig, dass Kinder und Jugendliche eine Stimme erhalten und sich beteiligen können. Immerhin leben sie noch viel länger auf dieser Welt als die Erwachsenen, für die häufig die Politik gemacht werde. Daher seien die Entscheidungen, die nun anstehen, im Grunde viel wichtiger für junge Menschen als für ältere. Die Perspektive der Jugendlichen sei aber häufig nicht gefragt, da sie noch nicht wählen dürfen. Daher sei es wichtig, Schülerinnen und Schüler stärker in den Blick zu nehmen, und politische Bildung in den Vordergrund zu stellen. Um deutlich zu machen, wie Jugendliche zur Politik stehen, sei es notwendig, einen Eindruck über ihre politischen Orientierungen zu bekommen. Die Juniorwahl biete da eine sehr gute Gelegenheit. Zudem könnten Schülerinnen und Schüler demokratische Abläufe kennenlernen und ihre Bedeutung erfahren.

Und so lief die Wahl ab: Es gibt einen Wahlvorstand, der aus Schülerinnen und Schülern der EF bestand. Diese bereiteten das Wählerverzeichnis vor und zählten nach der Wahl auch die Stimmen aus. Dabei galt das Vier-Augen-Prinzip. Ansonsten funktionierte die Wahl weitgehend so, wie auch das Original. Der Stimmzettel entsprach inhaltlich genau dem Stimmzettel bei der Bundestagswahl. Alle Schülerinnen und Schüler konnten eine Erst- und eine Zweitstimme abgeben. Dies geschah in einer Wahlkabine, denn die wie bei der Bundestagswahl galt das Prinzip der geheimen, freien und unmittelbaren Wahl.

Das Ergebnis der Juniorwahl wurde am Tag der Bundestagswahl um 18 Uhr bekannt gegeben. Allerdings werden Ergebnisse von einzelnen Schulen nicht veröffentlicht. Daher können wir hier nur das Ergebnis auf Bundesebene und auf der Ebene des Wahlkreises bekanntgeben.

Auf Bundesebene haben die Grünen gewonnen (20,6 Prozent) und lagen knapp vor der SPD (19,4 Prozent). Die CDU/CSU hatte die Juniorwahl 2017 noch gewonnen, musste nun aber starke Verluste verzeichnen und kam auf ein Ergebnis von 13,5 Prozent. Stark schnitt dagegen die FDP ab. (18,5 Prozent) Die Linke erhielt 7,6 Prozent der Stimmen, die AfD 5,1 Prozent.

Bei den Erststimmen konnte die SPD die meisten Wahlkreise gewinnen (117) und lag damit vor CDU/CSU (83 Wahlkreise) und den Grünen (77 Wahlkreise). Die FDP gewann 17 Wahlkreise, die AfD 5 und die Partei „Die Linke“ einen.

In unserem Wahlkreis Steinfurt II lag die SPD bei den Zweistimmen (21,0 Prozent) knapp vor der CDU (20,0 Prozent). Die Grünen landeten auf dem dritten Platz (19,0 Prozent) vor der FDP (18,1 Prozent), der Partei „Die Linke“ (5,0 Prozent) sowie der AfD (3,6 Prozent).

Bei den Erststimmen erhielt Marc Henrichmann (CDU) mit 30,6 Prozent die meisten Stimmen vor seinem SPD-Gegenkandidaten mit 23,2 Prozent.

(Paula Oenning, 8b)